Wie kultiviert ist die Kulturlandschaft?

In diesem Artikel teile ich meine Erfahrungen als freiberufliche Künstlerin in der deutschen Kulturszene. Ich frage ganz salopp, wie kultiviert die Kulturlandschaft ist und versuche eine Antwort. Let’s go… es wird ein langer Ritt.

Was ist eigentlich „Kultur“?

Die deutsche Kulturszene ist vielfältig und lebendig. Sie umfasst verschiedene Bereiche wie Literatur, Musik, Film, Bildende Kunst, Architektur, Museen, Feiern und Feste, Küche, Mode, Gesellschaft, Politik, Medien und Sport. Die deutsche Kultur wurde von großen intellektuellen und populären Strömungen in Europa geprägt, deren Ursprünge bis in die Zeit der Kelten, Germanen und Römer zurückreichen. Im internationalen Kontext gilt Deutschland als das Land der Dichter und Denker.

Kultur ist all das, was Menschen schaffen und tun. Im weitesten Sinne umfasst Kultur alle Erscheinungsformen menschlichen Daseins, die auf bestimmten Wertvorstellungen und erlernten Verhaltensweisen beruhen und die sich wiederum in der dauerhaften Erzeugung und Erhaltung von Werten ausdrücken. Aber wenn wir landläufig von der Kulturszene (oder kurz: Kultur) sprechen, dann meinen wir meist die kulturellen Angebote, welche durch diverse Kulturakteure ermöglicht werden.

Das klingt erstmal ziemlich toll und nach einem Bereich, der Lebensfreude verspricht. Doch, ist dem wirklich so? Was läuft wirklich im kulturellen Bereich unserer Gesellschaft ab?

Die Kulturlandschaft ist vielfältig 

Als langjährige, freiberufliche Kulturtreibende in Deutschland gehöre ich zur deutschen Kulturlandschaft. Aber Moment mal, gibt es nur eine Kulturlandschaft? Das wäre zu einfach. Die Kulturszene in einem Land besteht grundsätzlich aus verschiedenen Subkulturen. Es gibt die Hochkultur, worunter z.B. Opernhäuser, klassische Theater, Welt-Literatur und die „Renaissance Kunst“ zählen. Das ist ein eher elitärer Kreis, welcher der Oberschicht der Gesellschaft vorbehalten ist.
Dann gibt es noch die Populärkultur. Populärkunst bezieht sich auf Produkte der verschiedenen Sparten der Kulturindustrie, sowie auf das Schaffen von Einzelpersonen, das sich an populären Trends ausrichtet. Und last but not least: die freie Kunstszene, zu welcher auch ich gehöre. Der freien Kunstszene wird nachgesagt, dass sie Bedingungen, akademischen Regeln und Einteilungen, Kunststile, Kunstsparten und kulturelle Grenzen ignoriere, während sie sich gleichzeitig die Freiheit nehme, sie je nach künstlerischem Bedarf zu reflektieren, zu bearbeiten und zu nutzen.
Diese Subkultur wird eher von der breiten Masse (dem „Mainstream“) genutzt. Popkultur und freier Kunstszene wird häufig unterstellt, sie seien nicht so anspruchsvoll wie die Hochkultur, doch treffender wäre zu sagen, dass die Grenzen in der Kunst fließend sind. Es gibt anspruchsvolle Kunst in jedem Bereich. Zumal es weite Felder sind und in allen Bereichen vom unbekannten Underground Künstler bis zum bekannten Star alles dabei sein kann.

Ich kann natürlich nur aus meiner Perspektive als eher unbekannte Künstlerin im performativen Bereich sprechen. Denn auch innerhalb der verschiedenen künstlerischen Genre gibt es massive Unterschiede. Die Wege und die Möglichkeiten eines Künstlers sind immer im Kontext seiner Kunstsparte zu betrachten. Ein Beispiel: während ein Musiker wie Ed Sheeran z.B. mit seiner Pop-Musik weltbekannt werden kann, Stadien füllt und als Star gefeiert wird, wirst du diesen Status als Musicaldarsteller oder Zirkus Artist wahrscheinlich nie erreichen. Das bedeutet nicht, dass du nicht auch in deinem Feld extrem gut, bekannt und angesehen sein kannst. Es ist aber höchst unwahrscheinlich, dass du die breite Masse in der Form wie ein Pop-Musiker erreichst. Jeder Kunstbereich hat seine eigenen Regeln, Chancen, Vor- und Nachteile.

Die Ausgangsfrage: Wie kultiviert ist unsere Kulturlandschaft wirklich?

Aber ich schweife ab. Kommen wir zurück zur Ausgangsfrage: Ist die Kulturszene ein kultivierter Ort, an dem die Arbeit von Künstler:innen und Kulturtreibenden honoriert wird und ein Umgang auf Augenhöhe herrscht? Schön wärs!
Meine eigenen Erfahrungen stammen hauptsächlich aus der deutschen Kulturszene („Kleinkunstbereich“), doch ich beschäftige mich regelmäßig mit der Situation von Kunst- und Kulturschaffenden weltweit. Und ich muss sagen: es ist nirgendwo auf der Welt leicht als Künstler:in.

Der Kultursektor ist hart umkämpft

Die traurige Wahrheit ist, dass du dich als freier Künstler grundsätzlich in einem extrem hart umkämpften Bereich befindest. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, musst du dich konstant an deinem Umfeld orientieren. Deine Gage ist davon abhängig, ob deine Zielgruppe sie sich leisten kann; wie etabliert/ renommiert du bist etc. Der Kulturbereich funktioniert nach den gleichen menschenfeindlichen, kapitalistischen Maßstäben wie die freie Wirtschaft auch. Das bedeutet, dass wirtschaftlich und profitorientiert an Kulturprogramme/Veranstaltungen herangegangen wird. Und da die Inflation voranschreitet und überall kontinuierlich weniger Geld zur Verfügung steht, gibt es infolgedessen immer mehr Ausbeutung, Preisdumping, Absagen uvm.

Das Einkommen als freischaffender Künstler ist grundsätzlich unregelmäßig, es unterliegt ständigen Schwankungen. Das macht das Planen für die Zukunft oder eine Altersvorsorge für Viele unmöglich. Durch den hohen Wettbewerb (national und international) ist es extrem schwer sich einen Namen zu machen und über das eigene Umfeld hinaus erfolgreich zu werden. Auf begrenzte Festivals und Spielstätten kommen um ein Vielfaches mehr Künstlerinnen und Künstler von überall. Es herrscht ein regelrechter Überschuss an Künstlern, sodass die Balance zwischen Angebot und Nachfrage extrem unausgewogen ist. Hinzu kommen ständige gesellschaftliche Veränderungen, die der Kulturszene insgesamt zusetzen. Die Digitalisierung, Corona-Pandemie und aktuell die rasche Entwicklung der KI sind beispielsweise drei erschütternde Dinge, welche die Arbeit im Kulturbereich erschweren und/oder für einige zunichtemachen. Kulturschaffende wie z.B. Grafiker, Illustratoren, Designer, Digitalartisten und viele mehr sind durch KI im schlimmsten Fall von jetzt auf gleich ersetzbar.

Das alles sind Dinge, die für die breite Masse im Verborgenen ablaufen. Wer kennt schon Künstler oder hat Verbindungen zur freien Kunstszene? Wen interessieren die „paar Spinner“, wenn sie halt eben nicht mehr da sind… Das ist das große Problem unserer Zeit.
Jeder ist so sehr auf sich fixiert und windet sich aus jeglicher mitmenschlichen Verantwortung, dass es in der Konsequenz eben egal ist, wenn um einen herum Menschen ihre Jobs und Existenzen aufgeben müssen.

Konkurrenzkämpfe, Missgunst und fehlender Rückhalt

Warum sollte es innerhalb der Kunstszene anders sein? Selbst untereinander herrscht ein so großer Kampf, dass es als aufgeschlossener, kollegialer Künstler schwerfällt überhaupt Gleichgesinnte zu finden. Die meisten „Kollegen“ betrachten dich als Konkurrenz und fürchten, dass du ihnen die Aufträge wegnehmen könntest. Es herrscht häufig Neid und Missgunst.
Das gilt nicht nur für Kollegen, sondern z.T. auch für das eigene Publikum. Es wird einem nichts gegönnt, fast schon aus Prinzip wird abgelehnt, was man tut. Statt einer Fanbase, steht man häufig einer Horde verbitterter Pessimisten gegenüber, die einen be- oder verurteilen statt zu bestärken. Als unbekannter Künstler ist jeder Auftritt für dich eine Bewährungsprobe. Da dir kein Ruf oder Name vorauseilt und folglich niemand genau weiß, wer du bist und was du machst, wirst du bei jedem Auftritt kritisch beäugt. Du bist das Überraschungspaket, auf das niemand vorbereitet ist. Das kann abenteuerlich sein und Spaß machen, aber es kann auch gehörig in die Hose gehen. Denn obwohl keiner weiß, wer du bist und was du machst, hat doch jeder der Anwesenden irgendeine Erwartung an dich und deine Show. Fakt ist, die Menschen da draußen werden aus x verschiedenen Gründen immer frustrierter und dünnhäutiger. Diese Einstellung legen sie nicht einfach ab, wenn sie vor dir im Publikum sitzen. Du befindest dich also immer häufig in einem Raum voller tickenden Zeitbomben, die bei der kleinsten Sache, die ihnen nicht passt, hochgehen können. Statt Spaß und einer guten Zeit kann so ein Auftritt mit Ärger und einem Shitstorm enden.

Ich erlebe in meinem Umfeld wenig bis keinen Rückhalt. Die meisten stehen meiner Kunst und mir eher gleichgültig gegenüber. Sie interessieren sich nicht für mich. Das bedeutet für mich, dass ich mehr oder weniger allein dastehe. Motivation von außen erfahre ich keine. Die Motivation, die ich zum Weitermachen brauche, muss ich jeden Tag aufs Neue aus mir selbst schöpfen. Zum Glück kann ich das. Ich habe genug andere daran zugrunde gehen sehen. Für die Gesellschaft bin ich uninteressant oder nicht vorhanden. Die Coronapandemie und ihre unsägliche Unterteilung in „systemrelevante“ und „systemirrelevante“ Berufe hat sehr eindrucksvoll gezeigt, welchen Stand die Kulturlandschaft in diesem Land hat.
Doch auch innerhalb der Kulturszene gibt es keinen Zusammenhalt. Jeder Kulturbereich schaut nur auf sich selbst. Die Opernhäuser und klassischen Theater interessieren sich nicht für die Probleme der freien Kunstszene. Umgekehrt gibt es für die freie Kunstszene selten Anknüpfpunkte zu den hohen Künsten. Selbst innerhalb der Kulturszene stehst du in deinem Bereich allein da.

Die breite Masse hat keine Ahnung was es bedeutet Kulturschaffender zu sein

In der breiten Masse fällst du als Exot hinter runter. Durch fehlende Bildung dominieren Bürger:innen, die überhaupt nicht wissen, dass es Berufskünstler gibt, geschweige dessen, was diese für die Gesellschaft leisten und welche Bedeutung sie damit haben. Die Bildung ist so schlecht, dass die gleichen Leute, die tagtäglich Spotify, Youtube, Netflix & Co streamen, sich im Netz darüber echauffieren, dass armen Künstlern in Irland nun mit einem Grundeinkommen unter die Arme gegriffen wird. Während sie selbst tagtäglich kostenlose Kunstangebote konsumieren und als selbstverständlich erachten, verschwenden sie nicht einen einzigen Gedanken an die Akteure hinter diesen Angeboten. Stattdessen äußern sie sich Künstlern gegenüber despektierlich und hetzen gegen einen Bereich, der ohnehin schon ums Überleben kämpft. Und das aus Unwissenheit, Missgunst und Desinteresse. Ich habe das Gefühl, dass die Menschen um uns herum immer empathieloser und abgestumpfter werden.
Die breite Masse hat wenig bis keine Ahnung von der Kunstszene und was es bedeutet, als Künstler zu arbeiten. Für die Mehrheit bist du daher ein ominöser Freiberufler, der „irgendwas Kreatives“ macht und damit wahrscheinlich kaum über die Runden kommt. Das Narrativ vom „brotlosen Künstler“. Es wird ja auch ständig überall mantraartig wiederholt.
Wer einmal „Angestellte“ mit „Selbstständigen“ verglichen hat, der weiß, dass Selbstständigkeit wesentlich unattraktiver ist. Wenn Selbstständige die Erwerbstätigen zweiter Klasse sind, dann gehören Künstler und Kreativschaffende zur dritten Klasse. Denn wenn es schon schwer ist als Selbstständiger, dann stell dir einmal vor, wie es als selbstständiger Künstler erst sein muss.

Als Kulturschaffender bist du ein Dienstleister

Deine künstlerische Leistung wird grundsätzlich als Dienstleistung betrachtet. Egal ob du auf dem Dorffest oder in namhaften Establishments spielst.

Bist du bekannt, wirst du geholt, damit man sich mit deinen Federn schmücken kann. Das eigene Image steht dabei im Vordergrund. Deine künstlerische Arbeit ist häufig zweitrangig. Es geht darum, mit deinem Namen zu werben und durch deine Bekanntheit mehr Menschen anzuziehen. Solange du einen guten Job machst, läuft es gut für dich. „Funktionierst“ du allerdings einmal nicht wie erwartet, dann bekommt deine Karriere ganz schnell Risse. Es gibt genug namhafte Künstler, die genau das am eigenen Leib erleben durften. Die Musik- und Filmindustrie ist gnadenlos.

Als unbekannter Künstler hingegen bist du ein einfacher Dienstleister und wirst auch als solcher behandelt. Als Garderobe (Backstageraum) erhältst du das, was gerade da ist: Besenkammer, Abstellraum, Keller, im schlimmsten Fall: öffentliche Toilette. Oder gar nix, weil es eben keinen Raum gibt. Denke z.B. an öffentliche Feste, Festivals & Co. Wenn du Glück hast, dann steht irgendwo ein Zelt, wo du deinen Kram abstellen kannst. Der zahlende Gast ist König und wird umgarnt. Du bist ein weiterer Dienstleister, der sich diesem Status Quo zu fügen hat und mit seinem Programm für maximale Befriedigung des zahlenden Publikums zu sorgen hat. Du bist in dem Moment kein Mensch mehr mit eigenen Bedürfnissen: Essen, Trinken, irgendwo zurückziehen, sitzen? – Daran wird grundsätzlich nicht gedacht.

Die schlimmsten Erinnerungen habe ich an meine Anfangszeit bei Firmenfeiern, Silvestergalas und in mehrsternigen Hotels. Wir mussten grundsätzlich aktiv ansprechen und vertraglich darauf hinweisen, dass wir bei einem Auftrittstag von mehreren Stunden ebenfalls Hunger haben und daher ein Tisch und ein Stuhl im Essenssaal für uns nett wären. Wir mussten explizit erwähnen, dass wir einen offiziellen Platz brauchten, an dem wir uns vor und nach der Show aufhalten konnten, weil wir nicht am Rande stehen oder stundenlang allein in einer Besenkammer sitzen wollten. Da kamen die Veranstalter nicht allein drauf.

Als Künstler bist du vielerorts für deine Performance da und darüber hinaus hast du dich in Luft aufzulösen, weil du – wenn du nicht auf der Bühne stehst – für die Veranstalter keinerlei weiteren Nutzen hast und einfach nur störst. Am liebsten ist es Veranstaltern, wenn du gleich nach deinem Auftritt einfach ganz schnell wieder weg bist. Es gab nicht selten Verwunderung darüber, dass wir nach dem Auftritt noch eine Weile mit dem Abbau beschäftigt sein würden, obwohl man uns zuvor 2 Stundenlang beim Aufbau beobachtet hatte. Merke: auch deine Kulisse soll sich direkt nach deinem Auftritt in Luft auflösen und/oder selbstständig von der Bühne schweben.

Wovor Veranstalter und Publikum grundsätzlich die Augen verschließen, ist die ganze Arbeit, die hinter den Kulissen eines Events ablaufen. Wenn du als Künstler bereits drei-vier Stunden vor den Gästen da sein sollst, damit du in Ruhe dein ganzes Equipment aus dem Wagen hieven kannst, um es dann in den fünften Stock zu schleppen, mehrmals gehst, weil du nicht alles mit einem Mal tragen kannst, weil dir in der Regel sowieso niemand Hilfe anbietet. Dann baust du deine ganze Kulisse und Technik auf, damit alles fertig ist, bis die ersten Gäste kommen. Und am liebsten ist es dem Veranstalter, wenn du dann wartest, bis der letzte Gast gegangen ist, bevor du mit deinem Abbau beginnst. Was nicht so gern gesehen wird, ist, wenn du die ganze „Wartezeit“ abrechnest, weil dein Auftrittstag dann locker 12 Stunden lang ist, obwohl dein Auftritt nur eine halbe Stunde lang war.

Warum tu‘ ich mir das überhaupt an? Zugegeben, die Frage stelle ich mir häufig. Gerade an Tagen, an denen es so richtig reicht. Doch die obigen Beispiele geben nur einen beschränkten Einblick in die negativen Seiten der Arbeit als freie Künstlerin. Ich spezifiziere: einen beschränkten Einblick in meine negativen Erfahrungen. Ich weiß ganz sicher, dass es auch ganz andere Erfahrungen gibt und manchen Künstlern solche Erlebnisse erspart geblieben sind. Wie gesagt: es kommt sehr stark darauf an, in welchem Bereich du dich bewegst und wo du mit deiner Kunst unterwegs bist.
Glücklicherweise haben wir Künstler eine schnelle Auffassungsgabe und lernen schnell aus unseren Fehlern. So kann ich heute nach mehr als 10 Jahren in dem Bereich sagen: ich habe die Weichen gestellt und weiß sehr genau, was tolerabel ist und was nicht.
Selbstverständlich ist nicht alles in der Kulturszene sch***, selbst wenn ich heute verhältnismäßig viel Negatives vom Stapel gelassen habe. Kommen wir deshalb zu den positiven Seiten.

Die schönen Seiten der Arbeit im kulturellen Sektor

Ganz oben bei den Vorteilen meiner Arbeit als freischaffende Künstlerin steht für mich ganz klar die Freiheit. Die Freiheit zu haben, zu tun, was ich gerne tue. Die Freiheit mich künstlerisch und kreativ auszuleben, so wie ich es in keinem anderen Bereich je könnte. Als Künstlerin setze ich zu 100 % meine eigenen Ideen um und kann damit mein Geld verdienen. Wie cool ist das denn? Dann das große Privileg, mir meine Zeit frei einteilen zu können. Ich arbeite mit einem Pensum, was ich mir selbst aussuchen kann. Ich kann mir flexibel einteilen, was, wann, wo und wie viel ich arbeite. Ich bin gern ortsunabhängig und ich liebe es zu reisen. All das kann ich als freie Künstlerin wunderbar vereinbaren. In einer (ortsgebundenen) Festanstellung könnte ich das nicht.
Ich habe zudem die Freiheit, mir meine Kunden aussuchen zu können. Greife ich mal daneben, dann weiß ich, dass ich den Kunden nach der einmaligen Zusammenarbeit los bin. Ich muss mich nicht tagtäglich mit irgendwelchen toxischen Kollegen/Vorarbeitern/Kunden rumschlagen, wie das in vielen Unternehmen der Fall ist. Ich bin mein eigener Chef. Es gibt niemanden, der mir sagt, wie ich was zu tun habe. Und das Schönste: mein Weg als Künstlerin ist ein kontinuierlicher Lernweg. Durch meine Selbstständigkeit beschäftige ich mich mit so vielen verschiedenen Dingen, lerne täglich neue Dinge dazu und habe Einblick in Bereiche, auf die ich sonst nie gekommen wäre.
Zudem ist es mir ein Anliegen mich für die Kunstszene starkzumachen, ihre positiven Seiten und Bedeutung für die Gesellschaft hochzuhalten und nicht denjenigen das Feld zu überlassen, die diese mit den Füßen treten. Kultur ist immer auch ein Stückchen Revolution.

Insofern ist die Kulturlandschaft sicherlich kein Ponyhof, doch es liegt auch in meiner Hand, dies von innen heraus ändern zu können – ich bin schließlich selbst ein Teil davon.

Abschließend möchte ich mich nach diesem langen Artikel für deine Aufmerksamkeit bedanken. Wenn du willst, dann lass mir gern einen Kommentar mit deinen Gedanken dazu da. Bist du vielleicht selbst Teil der Kulturlandschaft und hast eine ganz andere Sicht darauf?

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