Seit nun schon fast zwei Jahren bin ich Besitzerin einer wunderschönen, weißen Schäferhündin. Ich habe sie im Oktober 2018 mit 9 Wochen aus ihrer Zuchtstätte abgeholt und seit dem gehört die weiße Riesin zu unserem kleinen Mensch-Hund-Rudel. Einen Hund zu haben ist eine tolle Sache und viele da draußen träumen davon: vom treuen Begleiter mit knuffigem Blick, den sie überall mit hinnehmen können, der sich überall einfügt und der die Welt ein bisschen schöner macht. Du weißt irgendwie, dass ein Hund auch Arbeit macht, gerade am Anfang in der Welpen- und Rüpelphase – doch irgendwann ist alles „vorbei“ denkst du und dann hast du einen unkomplizierten Begleiter fürs Leben. Den besten Freund eben. Ich denke ein Stück weit war dies auch lange meine Vorstellung. Ich konnte ja nicht ahnen welch extrovertierter Hund sie sein würde.
Mit Samba ist vieles anders. Irgendwie ist sie anders als alle Hunde die ich bisher kennen lernen durfte. Mit ihr bekommt der Spruch „Ein Hund macht Arbeit“ ein ganz anderes Ausmaß.
Sie ist unglaublich nervös, hibbelig, ungeduldig, stur, stressig und insgesamt die größte Herausforderung, die je in mein Leben gekommen ist. Aber alles der Reihe nach.
Meine größte Lehre
Die größte Lehre, die ich aus diesem Hund ziehe ist die, dass ich wohl mit vielem, von dem ich dachte ich hätte es verstanden, unfassbar falsch lag. Ich muss mir selbst zugestehen, dass ich bis dato immer dachte ich hätte Ahnung von Hunden, doch Samba hat bewiesen: ich habe davon scheinbar überhaupt keine Ahnung. Besonders in Situationen außerhalb unserer (ruhigen) vier Wände führt sie mir das oft vor Augen.
Ich versuche seit 1,5 Jahren alles richtig zu machen und habe so viele verschiedene Methoden ausprobiert und permanent versucht an diesem Hund herum zu doktorn; teilweise vergeblich – endlose Stunden habe ich mit dem Wälzen verschiedener Ratgeber, dem Lesen in Foren, dem Schauen von Videos etc. verbracht, stets in dem Glauben: Ich schaffe das, und ich schaffe das auch allein ohne Trainer und Hundeschule!
Die wichtigste Sache habe ich dabei immer wieder außer Acht gelassen. Mich und meinen Hund – unsere beiden Persönlichkeiten, unsere Individualität.
Mir sind durch sie so viele meiner Baustellen bewusst geworden: Ungeduld, Inkonsequenz, Stressempfindlichkeit, Kontrollwahn, Angst, Ohnmacht – um nur ein paar zu nennen. Alles was Samba in sich trägt, habe auch ich in irgendeiner Art und Weise in mir, sonst würde es mich nicht so triggern.
Falsche Einstellung
Mir ist immer bewusst gewesen, dass ich gelassener und entspannter werden muss, aber stets verbunden mit folgender Einstellung: Wenn der Hund sich mal einkriegen würde, dann könnte ich mich auch entspannen.
Und mein Lösungsansatz dafür: ich muss den Hund dazu kriegen entspannter zu werden.
(Kurz: Ich doktore lieber erstmal mit irgendeiner Methode am Hund rum und dann schauen wir mal …) Das hat natürlich vorne und hinten nicht funktioniert – und das trotz etlicher Methoden, Strategien und Versuche.
Nach 1,5 Jahren verstehe ich meinen Hund immer noch nicht und habe ihn nicht im Griff bzw. kann mich nicht gegen ihn durchsetzen. Immer wieder rede ich mir ein, dass es „nur an der Aufregung“ liegt und das draußen einfach so viele Ablenkungen sind – aber wir gehen doch seit 1,5 Jahren regelmäßig raus. Wie soll ich denn die Ablenkungen wegzaubern oder wie lange soll es noch dauern, dass sie sich an die Reize gewöhnt und nicht mehr durchdreht? Wird das überhaupt irgendwann passieren?
Zeitweise ist Vermeidung die einzige Möglichkeit, um dem ganzen Stress zu entgehen. Jeder Spaziergang (teilweise nur das Denken daran) löst negative Stimmung aus, weil du einfach weißt, was dich erwartet.
Diese permanente Unruhe, die von diesem Hund ausgeht, dieses Übersprungverhalten ist einfach eine riesengroße Belastung für mich und meinen Partner, oft führt es sogar zu Konflikten innerhalb unserer Beziehung.
Negative Gedanken
Wie kann das nun sein? Warum erkennt mich dieser Hund nicht als Rudelführer an? Warum scheint sie Regeln nicht verstehen zu wollen? Warum führt sie Kommandos nur halbherzig aus? Warum hat sie keinen ordentlichen Grundgehorsam? Warum führt sie das Konzept „Leinenführigkeit“ einfach nicht aus, obwohl sie es in ruhiger Umgebung sehr gut beherrscht?
Warum missachtet sie meine Kommandos und stellt mich permanent in Frage? Warum bin ich nicht in der Lage sie ordentlich zu führen? Bin ich ein schlechter Hundeführer?
Irgendwann muss ich doch durch ihren Dickschädel durchbrechen! Vielleicht bin ich nicht konsequent genug? Warum tanzt sie mir permanent auf der Nase rum und nimmt mich nicht ernst? Bin ich nicht „hart“ genug? Vielleicht hat sie ADHS?!
Wir lassen mal die Schilddrüse checken, vielleicht stimmt da was nicht… (übrigens: alles in Ordnung)
Das sind Gedanken, die mich seit 2018 täglich begleiten.
Und der Groschen ist erst vor einigen Tagen gefallen, als wir von unserer Heart Tour wieder nach Hause gekommen sind. Wir waren 5 Tage in Dresden – wir wollten die Zeit nutzen um kreativ zu arbeiten, zu Netzwerken, Kunstprojekte umzusetzen und unsere Seele baumeln zu lassen – doch Samba hat uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht, gerade in Punkto „ausspannen“.
Immer nur Stress
Mir ihr entspannt irgendwo hinkommen? Fehlanzeige: bereits bevor sie aus dem Auto steigt geht ein riesiges Theater los (Fiepen, Jaulen, Aufregeritis). Mit Ach und Krach hole ich sie in einem verhältnismäßig ruhigen Augenblick aus ihrer Box an die Autotür, da versucht sie schon rauszuspringen – erstmal „Sitz“ und „Warte“. Klappt halbwegs, wenn ich es mir mit Nachdruck einfordere und ihr den Weg versperre. (Übrigens wie alles: teilweise sind wir zu Papageien mutiert, die alles immer und immer wieder wiederholen müssen bzw. alle paar Minuten NEU einfordern müssen). Am liebsten würde ich sie jetzt einfach wieder ins Auto zurückbefördern, weil ich schon bedient bin, aber draußen ist es verdammt warm und sie im Auto lassen ist keine Option – also MUSS sie mit (etwas was ich zuhause wunderbar vermeide – teilweise vermeide ich schon ganze Spaziergänge, weil ich einfach bedient bin).
Gut, also Leine kurz, Stock zum Blockieren und dann los geht’s – und die zerrende Pfeiflok nebenher geschliffen. Keine 100 m weiter vorne ist mein Puls schon auf 180, ich habe schlechte Laune, bin gestresst von ihrem Stress, stresse wiederrum meinen Partner und der ganze Tag ist im Eimer, dabei hat er gerade erst angefangen, denn wir sind verabredet im Café. Keuchend und kläffend begrüßen wir den Gast, die Leine ultrakurz hinter meinem Rücken (sonst springt sie gleich hin und führt sich auf wie Godzilla). Es ist schönes Wetter und wir sitzen draußen – sie ins Platz zu bringen dauert Minuten; ich muss mit meiner Hand nachhelfen, stetig will sie aufspringen; sie zeigt starke Stress- und Aufregungssignale: sie klingt wie ein sterbendes Tier. Die Kellnerin kommt heran und wird erstmal verbellt, mehrere Ansagen später hält Samba immerhin die Hundeschnauze und bellt nur noch hin- und wieder vorbeigehende Passanten und Hunde an. Ständig schaue ich mich um, scanne die Umgebung, um potentielle Reize schon VOR ihr zu erkennen und sie mit einem Leckerchen abzulenken. Meinem Gesprächspartner kann ich teilweise nur bedingt folgen, immer wieder wandert meine Aufmerksamkeit neben meinen Stuhl, wo Samba total aufgekratzt liegt und hin- und herrobbt, mehrfach steht sie auf und immer wieder muss ich sie zurück verweisen. Erst als mein Partner stunden später seine Beine über sie legt und sie damit komplett blockiert, kippt sie erledigt auf die Seite und döst eine halbe Stunde (das war das erste Mal, dass sie so etwas in der Öffentlichkeit tat). Immerhin, denn normalerweise scannt sie permanent die Umgebung und kommt einfach nicht zur Ruhe.
Der Rückweg verläuft genauso besch****, wenn nicht sogar noch schlimmer, weil wir einfach alle fertig mit den Nerven sind. DAS KANN SO NICHT WEITERGEHEN!
Aber hey, immerhin kam sie irgendwann mit den vorbeigehenden Passanten klar und hat nur selten gebellt, immer noch versuche ich mich im Kopf auf die „kleinen, positiven Fortschritte“ zu besinnen. Ich bin betriebsblind geworden und blende permanent die traurige Realität aus: mit diesem Hund kommen wir einfach nicht zurecht und er ist ein Störenfried, den wir aktuell nirgendwo hin mitnehmen können.
Das kann so nicht mehr weitergehen
Für mich ist dies eine Art Schlüsselerlebnis – mir wird klar, dass es SO definitiv nicht mehr weitergehen kann. Ich bin zu dem Zeitpunkt überzeugt, dass wir professionelle Hilfe brauchen und ein sehr ernstes Problem haben: ich denke, dass dieser Hund uns 0 respektiert und dass sie macht, was sie will. Das ist hart. Das belastet uns, aber es belastet auch die Beziehung zu ihr, denn durch ihr Verhalten ist es nicht möglich sie überall mit einzubeziehen – ihre Freiheit leidet darunter, ihre Grundbedürfnisse leiden darunter – es ist ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Ich will nicht wieder Zuhause ankommen und es so „weiterlaufen“ lassen. Ich will mich nicht 1x am Tag zu einem Spaziergang aufraffen müssen und dann nach 5 min. mit ihr draußen wieder und wieder und wieder bereuen, dass ich sie in mein Leben geholt habe. Ich will – verdammt nochmal – entspannt spazieren gehen und nicht permanent auf Strom sein; während ich neben (oder hinter) einer tickenden Zeitbombe hergeschliffen werde. Dieser Hund braucht Grenzen.
Und offensichtlich waren unsere Grenzen bisher nicht deutlich genug.
Der extrovertierte Kundschafter
Zurück Zuhause habe ich tagelang schlechte Laune. Ich meide den Kontakt zu ihr und ich ziehe mich in mich zurück. Ich muss nachdenken. Ich muss eine Lösung finden. Ich falle aber wieder in schlechte Muster: ich lese in Foren, ich schaue die Standardvideos, die uns nicht helfen, ich lese zum zweiten Mal in dem Buch „Was tu ich nur mit diesem Hund“ von Eric Aldington (ein sehr gutes Buch, was du gebraucht auch günstig erwerben kannst) und ich bleibe an einer Stelle hängen: „Hundetyp extrovertiert.“
Ich hab das schon häufig gelesen, klar, ich weiß dass es verschiedene Hundetypen gibt, aber ich hab mich nie ausführlich damit auseinandergesetzt. Für mich ist Samba immer die hibbelige, dreiste, fordernde Diva. Punkt.
Könnte das vielleicht mein Denkfehler sein? Könnte ich vielleicht ihren Charakter falsch oder unzureichend eingeschätzt haben?
Ich sauge alles rund um den „extrovertierten“ Hund ein; und dann stolpere ich über ein Video von Meike Maja Nowak, da geht es um den Hundetyp „extrovertierter Kundschafter“ – Bingo, DAS ist Samba.
Plötzlich wird mir vieles klar. Samba ist einfach so und ich werde diese Charaktereigenschaft mit keiner Methode dieser Welt „weg-erziehen“ können. Sie ist kein Zinnsoldat, der blind Befehle befolgt. Sie wird niemals ruhig und ausgeglichen sein, egal wie sehr ich es versuche ihr „einzutrichtern“. Sie ist einfach ein ganz anderer Typ.
Der „extrovertierte Kundschafter“ ist nicht nur hibbelig, sondern hat einen kindlichen, schelmischen Geist. Sie ist eine wandelnde Provokateurin, sie liebt und braucht Grenzen, vertritt gleichzeitig die Auffassung „Grenzen sind zum brechen da“; sie ist eine autonome Draufgängerin, die kopflos, durch die Welt irrt, immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuerspielplatz – und wenn sie keinen findet, dann startet sie selbst die Party. Sie versucht immer alle mit ihrer Energie anzustecken (sie „zündet an“) und bisher ist ihr das immer wunderbar gelungen – ich habe auf ihren Stress mit eigenem Stress reagiert, ich war nie der Ruhepol, der alles an sich abprallen lässt und zeigt „Nein, so nicht“. Ich war nie gelassen genug. Ich habe nie in mir geruht.
Doch nicht nur das: die Funktion des Kundschafters setzt auch voraus in einem Rudel für Qualität und Harmonie zu sorgen, d.h. sie beobachtet Gefühlsregungen sehr genau und wenn du dich in ihren Augen nicht souverän und bedacht genug verhältst, dann bist du eben kein Leitwolf. Und wenn ich mich nun selbst anschaue, dann brauche ich nicht ihre feinen Antennen um zu wissen, dass ich bisher alles andere als souverän aufgetreten bin.
Sie ist ein Clown mit unbändiger Energie, sie ist ein Renntier, welches immer nach vorne geht und alles auskundschaftet, um es dem Leitwolf zu melden. Der Leitwolf sind in dem Fall wir Zweibeiner, doch bisher waren unsere Grenzen zu schwammig und zu oft hat sie uns aus der Fassung gebracht, so dass sie nun beide Positionen inne hat – und das überfordert sie. Sie ist Kundschafter und Chef zugleich – und das ist schlecht. Sie braucht GRENZEN – und diese müssen immer und zu jeder Zeit von uns eingefordert werden. Ruhig und Konsequent.
Diese Erkenntnis ist mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Nun heißt es für mich Abschied nehmen von meinen gewohnten Mustern, weg von der ganzen Methodik, her mit der Ruhe, Gelassenheit und Akzeptanz – ich bin der Leitwolf und ich lasse mich nicht mehr von ihrer Art fremdsteuern. Ich nehme das an und ich schaue nicht zurück auf das was ich falsch gemacht habe, sondern ich schaue nach vorne und gehe einen neuen Weg.
Ich kann dir sehr empfehlen, dich mit den verschiedenen Hundetypen nach Maja Nowak zu beschäftigen. Schau einfach unter www.maike-maja-nowak.de
Du kannst nur gewinnen, wenn du dir darüber im Klaren bist wer DU wirklich bist, was du willst und welcher Hund da an deiner Seite ist – alles andere ist einfach nur Methodik, die sich nicht rezeptartig auf alles und jeden anwenden lässt. Mach nicht die gleichen Fehler wie ich!
Lass‘ mir einen Kommentar da. Ich wünsche dir, dass du gemeinsam mit deinem Hund wachsen kannst.
Nachtrag, 12.01.2021:
Da ich viele Zuschriften und Hilferufe erhalte, habe ich meine Erkenntnisse aus einem halben Jahr Arbeit an unserem Zusammenleben für euch zusammengefasst. Lest gern meinen Artikel „Auch extrovertierte Hunde werden ruhiger„.
Noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Ich bin keine Hundetrainerin. Ich beschäftige mich mit Menschen, Persönlichkeiten, kreativen Unternehmen und arbeite interdisziplinär. Ich setze Dinge gerne in einen großen Kontext, so auch meine persönlichen Erfahrungen mit meiner Hündin. – Wenn du glaubst, dass dir dies auch helfen kann, dann melde dich gern per Nachricht bei mir.
Hat dir dieser Artikel geholfen?
Super, das freut mich sehr!
Wenn du mir etwas Kleines zurückgeben möchtest, dann unterstütze mich gern auf Ko-Fi. Damit kann ich mir einen Coffee kaufen – oder einen fetten Kauknochen für Samba. 😉 Danke!
Hallo Maria,
ich bin auf deinen Blog gestoßen da ich selbst so eine Rakete zu Hause habe;) und ich mich heute unbedingt damit beschäftigen wollte, welchen Hundetyp ich da an meiner Seite habe. Der heutige Spaziergang war wieder Stress pur. In deinem Bericht finde ich mich und meinen Hund „Kalle “ zu 100% wieder.Anhand eines Videos von Maike Maja Novak habe ich herausfinden können, dass ich nun auch stolze Besitzerin eines extrovertierten Kundschafter bin;)
Mich würde interessieren welche neuen Erfahrungen du machen konntest, wie schaffst du es deiner Hündin ruhige klare Ansagen zu machen und wie reagiert sie darauf, hast du dir professionelle Hilfe gesucht oder hast du es allein geschafft? Für einen Einblick in deine Erfahrung, für Ratschläge und Tipps wie man gelassen und ruhig Grenzen setzen kann, wäre ich dir sehr dankbar!
Nun noch kurz zu uns, ich bin Jenny Pfeifer 31 Jahre alt und habe einen 8Monate alten Australien Shepard namens Kalle:)
Für eine Antwort wäre ich sehr Dankbar!
Liebe Grüße
Jenny
Liebe Jenny,
ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass ich mit meinem Artikel Klarheit über diesen besonderen Hundetyp schaffen konnte. Ich denke, das ist der erste Schritt um zu verstehen, wie dieser Hund ist und was man selbst tun kann, um ihn zu „bändigen“.
Mittlerweile läuft es bei uns ganz gut. Ich habe das tatsächlich ohne fremde Hilfe geschafft, musste allerdings meine eigene Einstellung & den Umgang mit ihr sehr stark überarbeiten. Meine Hündin ist mittlerweile 2 Jahre alt und das tut sicher seinen Teil dazu bei – sie werden ruhiger mit der Zeit. 😉
Wenn du magst, können wir uns telefonisch austauschen. Sende mir einfach deine Telefonnummer per Mail und dann sprechen wir uns ab.
Meine Mailadresse findest du im Impressum (siehe unten).
Liebe Grüße
Liebe Maria,
auch wir haben einen kleinen Chaoten zuhause, Oskar, Jack-Russell-Malteser-Mix, mittlerweile 13 Monate alt. Mit 4 Monaten haben wir ihn aus dem Tierheim zu uns nach Hause geholt. Unser erster Hund und eine richtige Herausforderung für „Hundeanfänger“, zumal wir auch noch 2 Katzen haben. Wie du so schön schreibst, liegt es am Menschen und seiner Einstellung, was man aus den Dingen macht. Oskar ist ein stets gut gelaunter und liebenswerter Kerl, den wir nicht missen wollen. Die Sprüche der anderen „naja, der müsste aber besser hören…wieso lässt du deinen Hund so weit vorlaufen…du musst das soundso machen, dann klappt das schon…“ haben uns ganz schön verunsichert. Mittlerweile ist uns klar: er ist wie er ist und das ist gut so! Oskar wird nie wie ein Soldat neben mir laufen und auf den nächsten Befehl warten. Und das muss er auch nicht. Oskar wird wohl auch nie beim ersten Rückruf kommen, wir brauchen derzeit 2 – aber dann ist er auch da. Ich genieße mittlerweile die Spaziergänge mit ihm, weil ich mich auf sein Wesen eingelassen habe: wir schauen uns gemeinsam an, was auf der Wiese rumkrabbelt, wir gehen auch mal querfeldein und freuen uns, wenn wir was entdecken. Und ich merke, dass es auf mein gesamtes Leben abfärbt – einfach mal gechillter durch das Leben gehen.
Ganz liebe Grüße
Silke
Liebe Silke,
meine Antwort kommt spät, entschuldige. Ich danke dir vielmals für deinen Kommentar! Es freut mich, dass du dich in meinem Artikel wiederfindest und wünsche dir für das Zusammenleben mit eurem kleinen Chaoten alles Gute! Hunde sind tolle Lehrer und ich gebe dir absolut recht: man lernt gelassener durchs Leben zu gehen. Alles Liebe, Maria
Ich kann Dich mit Deinen Beschreibungen der unterschiedlichen Situationen mit Samba sooo gut verstehen! Auch wir haben uns 2,5 Jahre mit unsererm „Torpedo“ gequält. 4 Hundetrainer verschlissen, alle haben mit Konditionierung oder starkem Eingrenzen des Hundes gearbeitet. Nichts, wirklich nichts half! Ich bin nicht wirklich einAnhänger bestimmter Theorien, vor allem bzgl. der Rudelstellungen. Aber trotzdem: unsere Labradoodelin ist eine extrovertierte Kundschafterin. Ich habe lernen müssen, ihr Verhalten zu analysieren und heute sind wir auf einem guten Weg. Sie braucht die leisen , freundlichen Töne. Ich habe angefangen, die Hundesprache zu lernen und bin auf dem Wege, per Körperhaltung und fester geistiger Haltung mit ihr zu kommunizieren. Klappt immer besser, ist aber besonders für mich ein langer Prozess. Sie diskutiert jeden Tag aufs Neue, alles und jedes und ist soooo schlau und gewieft. Meinen nachgiebigen Mann hat sie natürlich ins Herz geschlossen…… und ich bin etwas enttäuscht darüber, wie eng sie sich ihm anschließt.
Es wird noch einige Zeit dauern, aber ich bin sicher, es wird funktionieren.
Liebe Petra,
Danke für deinen Kommentar! Schön, dass ihr euren gemeinsamen Weg nach über 2,5 Jahren gefunden habt. Ich denke es wird immer Höhen & Tiefen geben. Dafür haben wir einfach besondere Charaktere erwischt. 😉 Unsere Kundschafter sind immer für eine Überraschung gut. Aktuell läuft es z.B. mit Samba wieder schlechter. Gerade die Spaziergänge sind sehr anstrengend, weil sie wieder extrem aufdreht und auf 180 ist. Ich hoffe, dass sich das bald wieder entspannt, wenn wir hier selbst wieder zur Ruhe kommen (im Moment bin ich selbst eher gestresst und unausgeglichen). Der Hund hat einfach unfassbar feine Antennen und springt auf jede kleinste Emotion an. Deine Enttäuschung kann ich nachvollziehen, würde mir aber nicht so viel daraus machen: die beiden haben eine gute Beziehung und das ist schön. Ich denke mit der Zeit wird das Band zwischen euch allen noch stärker werden – manchmal dauert das. Gemeinsame Erlebnisse helfen Wunder. Samba z.B. genießt gemeinsame Wanderungen oder Herausforderungen (Felsen springen, Hügel hinauflaufen etc.). Das lässt das Vertrauen steigen und wirkt sich sehr positiv auf die Beziehung aus.
Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft und ganz viel Freude miteinander.
Alles Liebe, Maria
Danke für den Bericht. Ich habe „nur“ einen Goldie und habe trotzdem an mir gezweifelt, weil ich nach 3 Jahren mehr erwartet habe. Hundeschulen im Welpenalter mussten abgebrochen werden, weil mein Hund entweder nur fiepend und schreiend in der Ecke stand, sobald er nicht mehr toben und rennen durfte. Heute ist er immer noch der jenige in der Runde, der losgelassen, in alle reinbrettern und ne Party starten würde. Sehr viel buddhistische Ruhe und klare Handlungen haben uns rückblickend weit gebracht, Maja Nowak mich in vielen Vermutungen bestätigt. Und wenn zweifel lese ich Berichte wie diese und fühle mich wieder motiviert und bestätkt. Vielen Dank!
Liebe Kirstin,
Danke für deinen Kommentar! Und schön, dass ich euch mit meinem Beitrag weiterhelfen kann.
Es ist tatsächlich so, dass solch extrovertierte Charaktere sich nie wirklich ändern werden. Von sich aus ruhiger werden sie kaum. Letztlich sind es immer unsere Handlungen und Grenzen, welche darüber entscheiden ob Stress ausbricht oder nicht. 😉 Management ist da wirklich das A und O. Es bleibt nicht zu vermeiden, dass man sich hin und wieder doch nochmal ärgert, weil man eben wieder drauf reingefallen ist und sich der Hund zu weit aus dem Fenster gelehnt hat… Beim nächsten Mal heißt es dann wieder konsequenter sein.
Ich wünsche euch weiterhin starke Nerven und viel Freude gemeinsam! Viele Grüße, Maria